Portrait Giuseppe Santalucia

Er selbst bezeichnet seine Kunst als "... Botschaft an die Zukunft gegen Rassismus, Gewalt und politische Willkür ..."

  • geboren am 11.2.1953
  • Schule 1959-62
  • Abbruch der Schule durch einen Unfall
  • Handwerkslehre zum Maler
  • 1966 übersiedelt er gemeinsam mit der Familie nach Deutschland.
 Arbeitet als ungelernter Arbeiter in einer Fabrik
  • 1970 erste Kontakte zu Rauschgift und Zuhältern
  • 1971 versucht er, aus dieser Szene auszubrechen. Geht nach England und findet neue Kontakte und Erfahrungen.
    Er lebt und arbeitet in einem Projekt zur Förderung sozial benachteiligter Jugendlicher gemeinsam mit Künstlern und Sozialarbeiter.
  • kehrt nach 6 Monaten zurück nach Deutschland und bestreitet bis 1977 seinen Lebensunterhalt als Dealer
  • 1977 verändert die Beziehung zu einer Frau sein Leben.
Er arbeitet wieder in einer Fabrik
  • 1978 wird Tochter Jasmin geboren. Die Beziehung geht wenig später kaputt
  • 1980 taucht er zurück in die Dealerszene und wird 1981 zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt. Dort setzt er sich intensiv mit der künstlerischen Malerei auseinander.
  • 1984 wird er vorzeitig entlassen und nach Italien abgeschoben.
  • 1985 erstmals Beteiligung an einer kollektiven Ausstellung in der "Galeria Collona" in Rom
  • 1988, 1991 und 1992 mehrere Ausstellungen in der Kirche und dem Clubhaus von Ribera (Sizilien)
  • weitere Ausstellungen:

    1992 in San Angelo (Rom)

    1993 in Palombara Sabina (Rom)

    1994 in Sciacca (Sizilien)

    1995 in Neapel

Er selbst bezeichnet seine Kunst als "... Botschaft an die Zukunft gegen Rassismus,
 Gewalt und politische Willkür ..."
Guiseppe Santalucia ist Autodidakt. Sein künstlerisches Oeuvre umfasst meist szenische Darstellungen in abstrahierten Landschaften, Stadtlandschaften und stillebenhaften Assoziationen. Er reflektiert traumatische Kindheits- und Jugenderinnerungen. Seine naiv-realistsich, in der Landschaft oder im Bildraum posierenden Figurensprache und an Frührenaissance erinnernden Häuserfluchten bzw. Stadträume verharren in statischer Schwere, die durch stark expressive Farbigkeit gelockert wird.
Seine von ihm selbst als mystizistische Malerei bezeichneten Bildfindungen dagegen haben etwas übersinnlich, unrealistisch, zum Teil Schwebendes, obwohl sie realistische Bildelemente enthalten. Hier überwiegt Blaufarbigkeit, in der die agierenden Personen sparsam akzentuiert sind. Daß Guiseppe Santalucia auf der Suche nach eigenen Bildlösungen ist, zeigen seine halb- oder ganzfigürlichen Portraitdarstellungen. Auch hier überwiegen naiv-realistische Ausdrucksmittel in verhaltener Farbigkeit, die die eigene Gefühls- und Gedankenwelt zu reflektieren scheinen, wie auch seine mystizistisch expressiven Landschaftdarstellungen mit statisch agierenden Figurengruppen.

Doris Hoppe, 1998